Das bin ich von Kopf bis Fuß
Tobias und Serafina gehen in die gleiche Klasse.
Serafina findet Tobi nett, wenn er lächelt und durch seine Zahnlücke pfeift. Einmal, als keiner geguckt hat, hat er ihr eine Milchschnitte geschenkt. Aber wenn er so gemein ist, geht er ihr auf die Nerven. „Lass dir endlich ein Gebiss machen, du blöder Zahnlückenheini”, ruft sie dann und düst auf ihrem Skateboard davon. Oder sie geht Arm in Arm mit Stella über den Schulhof, dann rempeln sie Tobi an und strecken ihm die Zunge raus.
„Ich verliebe mich nie!”, sagt Tobi zu seinen Freunden. „Mädchen sind so was von doof.”
„Ganz genau!”, stimmen die anderen dann zu. Und nur Hubert würde ihnen widersprechen, aber den fragt ja keiner.
Serafina mag Tobi, aber sie ärgert ihn. Tobi mag Serafina, aber er zieht sie an den Haaren und ruft Schimpfworte hinter ihr her.
„Klar!”, sagt Serafinas Mama. „Was sich liebt, das neckt sich! Wenn Jungs und Mädchen sich streiten, dann mögen sie sich. Sonnenklar!”
Stimmt das?
Wenn Kurt Stella trifft, tritt er sie oft gegen das Schienbein oder zwickt sie in den Arm. Kurt kann Stella nicht leiden. In seinem Magen fliegen keine Schmetterlinge. Er findet Stella einfach doof. Und Stella findet Kurt doof. Aber wie! Stella redet nicht mal mit Kurt. Niemals! Nicht mal auf der Klassenfahrt, wo die beiden aus Versehen im Bus nebeneinander sitzen mussten.
„Kurt ist verliebt!”, rufen die anderen Jungs manchmal. Aber Kurt ist nicht verliebt, wirklich nicht. Jedenfalls nicht in Stella.
Weiter:
Dagnar Geisler: Das bin ich von Kopf bis Fuß.
Bindlach: Loewe Verlag 2005
Auszüge
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