Schlagwort-Archive: Missbrauch / Mobbing / Selbstvertrauen

Stopp, nicht mit mir!

Heute kommt ein Polizist in den Kindergarten. Ein richtiger, echter Polizist. Alle Kinder sind schon ganz aufgeregt.

»Bringt der eine echte Kelle mit? So eine, mit der man Autos anhält?«, fragt Philipp.

»Und eine Trillerpfeife?«, fragt Carolin. Weiterlesen

Küssen ist doof

Küssen ist doof

Es ist Wochenende, und beim Frühstück machen es sich Tim und Papa richtig gemütlich. Mit Tischdecke, Kakao, Brötchen, Marmelade, Wurst und Käse! Weil Wochenende ist, darf Tim so viel Schokocreme essen, wie er will.
»Lecker«, sagt er glücklich.
»Morgen kommt Tante Ulla«, erzählt Papa.
»Oh nein!«, ruft Tim und lässt sein Brötchen fallen. »Ich verstecke mich, damit sie mich nicht findet.« Weiterlesen

Der angekettete Elefant

Als ich ein kleiner Junge war, war ich vollkommen vom Zirkus fasziniert, und am meisten gefielen mir die Tiere. Vor allem hat es mir der Elefant angetan. Wie ich später erfuhr, ist er das Lieblingstier vieler Kinder. Während der Zirkusvorstellung stellte das riesige Tier sein ungeheures Gewicht, seine eindrucksvolle Größe und seine Kraft zur Schau. Nach der Vorstellung aber und auch der Zeit bis kurz vor seinem Auftritt blieb der Elefant immer am Fuß an einem kleinen Pflock angekettet. Der Pflock war allerdings nicht weiter als ein winziges Stück Holz, das kaum ein paar Zentimeter tief in der Erde steckte. Und obwohl die Kette mächtig und schwer war, stand für mich außer Zweifel, dass ein Tier, dass die Kraft hatte, einen Baum mitsamt der Wurzel auszureißen, sich mit Leichtigkeit von einem solchen Pflock befreien und fliehen konnte. Dieses Rätsel beschäftigt mich bis heute.

Was hält ihn zurück? Warum Weiterlesen

Don’t bully me: a personal diary

Don’t bully me: a personal diary

Sunday morning 7.30
Dear Diary
Had a bad dream last night. I was running… and running. There was this huge tiger chasing me. I was running faster and faster but I couldn’t get away. It was getting closer and then … I woke up.
I held Flo in my arms. She makes me feel safe – she knows what’s going on. I can tell her. Keep having bad dreams. Didn’t use to be like that. I used to have loads of friends – like Sara and Jenny. Sara asked me to go to the shops but…
School’s been HELL since SHE came. I hate hate HATE her!!! I hate hate HATE her!!!

Sunday evening 20.15
Dear Diary
Went to Grandad’s.
Lucy came and we climbed the big tree. We played pirates. School tomorrow. Don’t think I can face it. Go to school and see HER! SHE’LL be waiting. I KNOW she will. Even when she isn’t there I’m scared she’ll come round a corner. Or hide in the toilets like a bad smell. Teachers never check what’s going on in there! If ONLY I didn’t have to go. My cat Flo thinks I’ll be ok. Weiterlesen

Kinder vor Missbrauch schützen

Manfred Karreman:
Es geschieht am helllichten Tag. Köln: DuMont Buchverlag 2007 Auszüge

Günter Ilsen, langjähriger Ermittler beim Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen, weiß, dass Pädophile es durchaus verstehen, Eltern zu beruhigen: »Die Täter versuchen grundsätzlich, Vertrauen zu bilden, das heißt den Eindruck des hilfsbereiten, lieben Nachbarn oder Onkels zu erwecken.«

»Ich habe immer auf ein gutes Verhältnis zu den Eltern geachtet. Damit, wenn das Kind was sagt, die dann sagen: Nö, das kann doch gar nicht sein. Natürlich habe ich vorher schon geschaut: In welchen Familien wird nicht so viel miteinander geredet, oder wo ist das Verhältnis nicht so gut, das war aber nie vom sozialen Status der Familie eines Kindes abhängig.« Reinhold B. (38), als Wiederholungstäter in der forensischen Psychiatrie

Um jeden Argwohn der Eltern von vornherein auszuschließen, gelten in der Szene altbewährte Grundsätze und Methoden. Die wichtigste Regel lautet: »Nicht mit der Mutter – aber auch nicht ohne die Mutter!« Weiterlesen

Ich dachte, du bist mein Freund – Kinder vor sexuellem Missbrauch schützen

Ich dachte

Ich dachte, du bist mein Freund

Das ist der kleine Bär. Er ist ein niedliches kleines Bärenkind. Er hat ein wunderbar kuscheliges Fell und samtige, weiche Tatzen.
Der kleine Bär spielt gern mit seinen Spielsachen.

Der kleine Bär spielt auch gern it seinem Freund, dem großen Wolf.
Der große Wolf mag den kleinen Bären ganz besonders gern.
So gern, dass er mit ihm kuschelt. Er schmust mit dem kleinen Bären und streichelt sein weiches Fell. Weiterlesen

Das bin ich von Kopf bis Fuß

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Das bin ich von Kopf bis Fuß

Tobias und Serafina gehen in die gleiche Klasse.

Serafina findet Tobi nett, wenn er lächelt und durch seine Zahnlücke pfeift. Einmal, als keiner geguckt hat, hat er ihr eine Milchschnitte geschenkt. Aber wenn er so gemein ist, geht er ihr auf die Nerven. „Lass dir endlich ein Gebiss machen, du blöder Zahnlückenheini”, ruft sie dann und düst auf ihrem Skateboard davon. Oder sie geht Arm in Arm mit Stella über den Schulhof, dann rempeln sie Tobi an und strecken ihm die Zunge raus.

„Ich verliebe mich nie!”, sagt Tobi zu seinen Freunden. „Mädchen sind so was von doof.”

„Ganz genau!”, stimmen die anderen dann zu. Und nur Hubert würde ihnen widersprechen, aber den fragt ja keiner.

Serafina mag Tobi, aber sie ärgert ihn. Tobi mag Serafina, aber er zieht sie an den Haaren und ruft Schimpfworte hinter ihr her.

„Klar!”, sagt Serafinas Mama. „Was sich liebt, das neckt sich! Wenn Jungs und Mädchen sich streiten, dann mögen sie sich. Sonnenklar!”

Stimmt das?

Wenn Kurt Stella trifft, tritt er sie oft gegen das Schienbein oder zwickt sie in den Arm. Kurt kann Stella nicht leiden. In seinem Magen fliegen keine Schmetterlinge. Er findet Stella einfach doof. Und Stella findet Kurt doof. Aber wie! Stella redet nicht mal mit Kurt. Niemals! Nicht mal auf der Klassenfahrt, wo die beiden aus Versehen im Bus nebeneinander sitzen mussten.

„Kurt ist verliebt!”, rufen die anderen Jungs manchmal. Aber Kurt ist nicht verliebt, wirklich nicht. Jedenfalls nicht in Stella.

 Weiter:

Dagnar Geisler: Das bin ich von Kopf bis Fuß.
Bindlach:  Loewe Verlag 2005
Auszüge

Ja sagen, Nein sagen – gar nicht so einfach!

Jungen raufen, Mädchen halten Händchen.

Jungen raufen, Mädchen halten Händchen.

Stimmt das?

Pauline ist mit Regina und Nicki befreundet. Auf dem Schulhof gehen die drei meistens Arm in Arm in einer langen Reihe. Mit Regina ist Pauline noch ein bisschen mehr befreundet. Manchmal gehen die beiden zu zweit und halten sich an der Hand. Das ist ein schönes warmes Gefühl, findet Pauline.

Rasmus ist mit Dimitar befreundet. Wenn Dimitar morgens um die Ecke getrabt kommt, freut er sich. „Hey, Dimi!”, schreit er dann und knufft seinen Freund in die Seite. „Hey, Rasmus, du Ganove!”, brüllt Dimitar und haut Rasmus auf den Rücken. Manchmal fangen die beiden dann gleich an zu raufen und kugeln gemeinsam über den Boden.

Jasper ist der beste Freund von Paul. Wenn Paul Jasper sieht, haut er ihm auch auf den Rücken. Jasper mag das eigentlich nicht. Am liebsten würde er Pauls Hand nehmen. Aber dann boxt er ihn doch lieber in die Seite.

Gut – schlecht!

Was stimmt denn nun?

gutRaufen kann gut sein:

Wenn Rasmus und Dimitar miteinander raufen, geht es ihnen gut. Sie fühlen dann, dass sie echte Freunde sind. Weiterlesen

Nein sagen ist manchmal ganz schön schwer!

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Nein sagen ist manchmal ganz schön schwer!

Das hört sich so einfach an: Nein sagen, wenn sich etwas nicht gut anfühlt.

Laura, die Kusine von Serafina, hat etwas erlebt, bei dem sie sich mit dem Ja-Sagen und Nein-Sagen gar nicht mehr auskannte.

Einmal war Onkel Linus zu Besuch. Er ist der Bruder von Lauras Mutter.

Laura hat sich gefreut. Onkel Linus hat Laura gezeigt, wie man im Internet surft. Er hat ihr gezeigt, wo die besten Spiele zu finden sind und wie man seine Lieblingslieder aus dem Netz herunterladen kann. Ganz nahe beieinander haben sie vor dem Computer gesessen. Laura hatte ein schönes warmes Gefühl im Magen. Onkel Linus hat einen Arm um Laura gelegt, und dann hat er angefangen, sie zu streicheln. Weiterlesen

Gleiche Rechte für Mädchen und Jungen. Ja klar!

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Gleiche Rechte für Mädchen und Jungen. Ja klar!

„Kein Kind darf, weil es ein Mädchen oder Junge ist, benachteiligt werden. Das steht in den Kinderrechten. Aber ist das nicht sowieso klar?”, wundert sich Paul. Jasper, Robert und Lea nicken.

„Und wieso muss dann immer ich beim Abwasch helfen und mein Bruder nicht?”, fragt Hannah.

„Dein Bruder ist ja noch klein”, antwortet Hazima. „Wenn er ein bisschen älter ist, muss er auch helfen, sonst ist es ungerecht.”

„Abwaschen ist Frauensache”, grinst Rasmus. Weiterlesen

Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Nein, mit Fremden geh ich nicht!

Lia findet, dass dieser Morgen gar nicht gut anfängt. Tim, ihr großer Bruder, zerrt an ihren Haaren — nur so zum Spaß.

Aber Lia kann das gar nicht leiden.

»Lass das!«, schimpft sie. Da zieht er noch fester.

Jetzt wird Lia aber richtig wütend und beißt Tim ganz fest in die Hand.

»Mamaaa!«, schreit Tim. Und dann ist Mama sauer auf Lia!

»Du magst Tim viel lieber als mich!«, heult Lia.

Auch im Kindergarten ist heute alles verkehrt.

Lias Lieblings-Kindergärtnerin ist krank. Und Anne, Lias beste Freundin, ist ganz komisch. Als Lia fragt: »Wollen wir Seilhüpfen?«, schüttelt sie nur den Kopf und fängt an zu weinen. Und dann bekommt Anne auch noch lauter rote Punkte auf der Haut. Darum holt ihre Mama sie ganz schnell ab und Lia muss alleine Seil hüpfen.

Erst als der Kindergarten aus ist, fällt Lia ein, dass sie nun mit niemandem heimfahren kann. Weiterlesen

Geh nie mit einem Fremden mit – Trixi Haberlander

Geh nie mit einem Fremden mit

Lisa ist sechs Jahre alt und geht schon in die Schule. Peter ist Lisas bester Freund. Sie spielen oft zusammen.

Jeden Morgen frühstückt Lisa gemeinsam mit ihren Eltern.

Eines Tages liest Papa ihr aus der Zeitung vor, dass ein Kind entführt worden ist.

Dann sagt er:

»Geh nie mit einem Fremden mit!
Mach die Haustür nicht auf, wenn du allein bist! Weiterlesen

Jonas und die Riesenrutsche

Jonas und die Riesenrutsche

Jonas ist heute mit seinem Freund Martin im Schwimmbad. Martin will als Erstes von der großen Wasserrutsche rutschen. Die Rutsche ist richtig lang und hat ganz viele Kurven. Jonas findet die auch toll, aber er hat sich noch nie getraut, alleine dort hinunterzurutschen, bisher waren immer Mama oder Papa dabei.

Martin zieht schon an seinem Arm.

»Mensch, Jonas«, sagt er, »komm endlich mit.«

»Ich guck erst mal zu.« Jonas stellt sich dahin, wo er die Kinder sehen kann, die am Ende der Rutsche ins Wasser plumpsen. Alle Kinder quietschen, bevor sie in das Becken fallen. Als Martin unten angekommen ist, geht er zu Jonas und zieht ihn einfach mit. Weiterlesen

Als ich Angst vor der Dunkelheit hatte

Als ich Angst vor der Dunkelheit hatte

Der Tag ist zu Ende.

Wie jeden Abend die Mutter sagt dem Robert:

„Komm, es ist Schlafenszeit!“

„Schon?“

Robert schlurft die Treppe hinauf.

„Es ist hässlich da oben. Es ist zu dunkel und es sind Ungeheuer versteckt.“ Weiterlesen